Manchmal überkommt einen der Drang nach leckeren Rippchen, es bleibt aber nicht die Zeit um den Smoker über mehrere Stunden anzufeuern. Was tut man also, wenn man Rippchen zum Mittagessen futtern will? Ganz einfach, etwas aufs Tempo drücken und die Temperatur erhöhen! Indirekt gegrillte Rippchen aus dem Kugelgrill sind eine tolle Alternative zu low & slow geräucherten Rippchen aus dem Smoker. Wie Ihr in der kürzester Zeit ein optimales Ergebnis erzielt verrate ich Euch hier:

Vorbereitung

Um die Zeit optimal auszunutzen, müsst Ihr zu Beginn ein bisschen parallel arbeiten. Als erste wird der Grill angeheizt: Rund ein Drittel des Anzündkamins habe ich mit Holzkohle gefüllt und oben drauf kamen eine Handvoll Kokos-Brikett Stangen. Die Holzkohle sorgt dafür, dass sich alles schnell entzündet und die Kokosbriketts liefern später über einen längeren Zeitraum konstante Hitze. Insgesamt ist ein großer Weber AZK etwa zu 3/4 gefüllt. Die resultierende Menge an Glut sollte mit halb geöffneter Lüftung in einer Weberkugel für eine Temperatur von rund 180 Grad Celsius sorgen.

Während die Kohle vorglüht geht es ans Vorbereiten der Rippchen. Die Silberhaut auf der Rückseite muss runter (wie das geht seht Ihr hier) und die Gewürze müssen ans Fleisch. Gewürzt habe ich die Rippchen mit Resten von Don Marco’s Cajun Gewürzmischung, ein bisschen Don Marco’s BBQ Booster und Caboom Championship Chili Würzmischung. Wenn der Dry Rub auf beiden Seiten der Rippchen gut eimassiert ist, sollte die Kohle durchgeglüht sein.

Optimales Setup auf dem Kugelgrill


Die Glut kommt auf eine Seite des Grills, die Rippchen auf die andere Seite.  Noch ein paar Kirsch-Chunks zum Räuchern dazu geben und schnell den Deckel drauf. Jetzt bleiben die Rippchen erstmal rund 90 Minuten auf dem Grill. Um einer ungleichmäßigen Bräunung vorzubeugen solltet Ihr die Rippchen alle 30 Minuten drehen und wenden. Bei mir hatte der Grill die meiste Zeit eine Temperatur von 180 Grad und zum Schluß ist sie dann auf knapp über 150 Grad gefallen. Je nach verwendetem Brennmaterial müsst Ihr u.U. zwischendurch nochmal eine Ladung Kohle nachfeuern.

Endspurt: Glasieren


Zum Ende der Garzeit werden die Rippchen noch mit Glasur eingepinsel. Eine Mischung aus milder BBQ Sauce, Ahornsirup und einem Schuß Apfelsaft sorgt für einen tollen Glanz und eine angenehme Süße. Ich lasse die erste Schicht der Glasur etwa 10 Minuten anziehen, dann werden die Rippen erneut eingepinselt und die zweite Schicht trocknet nochmal etwa 5 Minuten bevor Ihr servieren könnt.

Die gesamte Zeit vom Anfeuern der Kohle bis zum Servieren betrug knapp 2 Stunden und 15 Minuten, die Rippchen waren davon 1 Stunde und 45 Minuten auf dem Grill. Im Vergleich zu über mehrere Stunden langsam gegarten Rippchen vom Smoker ist das Fleisch durch die höhere Temperatur speziell an den Enden natürlich etwas trockener bzw. knuspriger aber insgesamt sind die Rippchen erstaunlich zart und lösen sich gut vom Knochen. Geschmacklich sind es aber nach wie vor leckere Rippchen und die indirekt gegrillte Variante ist allemal besser als Kantinenessen!